Aromatherapie

Durch den steigenden Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung und in der Humanmedizin sehen wir uns immer mehr damit konfrontiert, keine Therapieoptionen gegen die resistent gewordenen Keime zur Verfügung zu haben.

Die Aromatherapie, als Teil der Phytotherapie gewinnt wieder zunehmend an Bedeutung, insbsondere bei chronischen Infektionen und Infektionen mit multiresistenten Keimen.

Der Einsatz ätherischer Öle kann in der Zahnheilkunde ein besonderer Teilbereich der Prophylaxe (Ölziehen, Mundbalsam, Tinkturen, Mundwasser) sein. Bei Patienten, die eine komplementäre Behandlung mittels Aromapflege Therapie wünschten, kann die Gabe von Chlorhexidin und Antibiotika deutlich reduziert oder sogar ganz vermieden werden.

Naturreine ätherische Öle – genuine Öle (z.B. von Primavera) finden ihre Wirkung in ihrer antibakteriellen, antiviralen, antimykotischen, zellstärkenden und stabilisierenden Eigenschaft. Sie wirken unterstützend in der Wundheilung vor und nach Zahnbehandlungen, sind pflegend und beruhigend für die Schleimhäute und fördern die Balance der Mundflora. Sie können u.a. die Schutzhülle der Bakterien angreifen, in das Zellinnere eindringen, und dort Energiestoffwechsel, Proteinsynthese und Kernstrukturen angreifen. Krankheitsauslösende bakterielle Beläge, Biofilme, können behindert, lahmgelegt oder sogar augelöst werden.

Ein Aromatogramm ist vergleichbar mit einem Antibiogramm.  Hierbei werden antibakterielle oder antimykotische Wirkungen eines ätherischen Öls gegen Krankheitskeime nachgewiesen.

Mit Hilfe des Aromatogramms lässt sich somit eine Phyto-Aromatherapie durchführen. Dazu werden die Bakterien bzw. Pilze mit agarhaltigem Nährmedium in eine Petrischale gegossen. Nach dem Erstarren des Agars werden verschiedene ätherische Öle in definierter Konzentration auf ihre Wirksamkeit getestet.  In Versuchsreihen mit unterschiedlichen ätherischen Ölen wird schnell und präzise eine Auswahl der aktivsten ätherischen Öle gegen die vom Patienten isolierten Infektionserreger getroffen.